Das Ende eines jeden Jahres ist ein guter Zeitpunkt der Selbstreflexion, ein Moment zum Sammeln und Überdenken. Was war gut in diesem Jahr; was benötigt Verbesserung, und was kann so bleiben wie es ist? Auch ich habe mir diese Fragen gestellt und eines – allen voran – hat mich 2015 ganz deutlich gelehrt: Sag niemals nie.
Motivating Monday: Lessons from 2015 – Never Say Never
It is odd, but it seems we all work that way: In our mind our current state is somehow the final state. We all look back and laugh at ourselves for being so young and dumb just a few years ago; but now we believe to be at a point in life where we know what we want, and we like to think we know who we are.But let's not forget: Those few years ago, we felt the exact same way. The person we now like to think of as young and dumb, is the same person that once felt confident about his or her beliefs.
But if 2015 has taught me one thing, then it is the fact, that I am never fully done. I'm always changing, always evolving. What I might be a hundred percent certain of now, could possibly change within the next few months.
I would never do this, I will never feel this way, and that's nothing for me; I have said these phrases so many times – only to end up acting or feeling exactly this way.
At first I thought this is something negative. Like having a weak character or being a push-over. But I don't think of it this way anymore. I still hold certain beliefs I doubt I will ever let go of. And for all the other things – I guess I'm just open-minded.
I have realized that it is okay to change my mind. It is natural to change and therefore my mindset will eventually change too. Same goes for everyone else: If I'm allowed to change, so are they.
It is unfair to criticize others for changing, for becoming a different person. We all change and forcing oneself to remain in one mental spot to show backbone is plain stupidity. That is not what it is. It's called being stubborn – and that gets you nowhere.
One thing we all have is an opinion. I could give you my opinion about ferrets in christmas sweaters without knowing anything about ferrets in christmas sweaters – and so could you.
We are so quick at making assumptions and conclusions without actually obtaining the required information first. We do this regarding others, their lives and even regarding our own life. I have realized often times when I'm completely opposed to something, it is usually because I know little to nothing about it. It is not about not liking – it is about not understanding. Ultimately, I end up making rash and wrong decisions, because I refused to do my research and decided to simply have an opinion.
I guess, from now on, as long I as I don't have any actual facts to rest my beliefs upon, I will just stay open-minded and not prematurely declare something as impossible. Because almost always nothing ever is. This makes certainness an illusion, something we like to hang onto. Certainness only exits in the past. We can only remember being certain, we can never be certain. Hence, we can never really say never, so let's just stay open-minded and curious and excited for what's to come!
Motivating Monday: Lessons from 2015 – Never Say Never
Es ist schon komisch, aber irgendwie scheinen wir alle so gestrickt zu sein: In unserem Kopf befinden wir uns im finalen Endstadium unserer geistigen Entwicklung. Wir blicken zurück und lachen über unsere Dummheit der vergangenen Jahre. Jung und dumm waren wir. Aber jetzt sind wir angekommen; jetzt wissen wir, was wir wollen und wer wir sind.Aber eines sollten wir dabei nicht vergessen: Auch unser junges und dummes Ich war damals von sich und seinen Vorstellungen überzeugt.
Wenn mich das Jahr 2015 eines gelehrt hat, dann die Tatsache, dass ich niemals wirklich fertig bin. Ich entwickle mich immer weiter, lerne immer Neues dazu. Auch wenn ich heute von etwas vollkommen überzeugt bin, kann ich genauso gut morgen eine komplett andere Meinung haben.
Das würde ich niemals tun, so werde ich mich niemals fühlen und das ist nichts für mich – solche Sprüche habe ich schon mehrfach geäußert – nur um mich dann um 180 Grad zu wenden und eben genauso zu handeln oder mich exakt so zu fühlen.
Zuerst erschien mir dieser Wandel wie etwas Negatives; als hätte ich einen schwachen Charakter, kein Rückgrat. Aber so sehe ich das jetzt nicht mehr. Natürlich habe ich nach wie vor Überzeugungen, von denen ich wohl kaum jemals abrücken werde; aber was alles andere angeht – vermutlich bin ich einfach nur aufgeschlossen.
Ich habe verstanden, dass es in Ordnung ist meine Meinung zu ändern. Veränderung ist der Lauf der Dinge und folglich werde ich auch meine geistige Haltung anpassen müssen. Gleiches gilt für alle anderen: Wenn mir das Recht zur Meinungsänderung zusteht, dann auch allen anderen.
Es ist unfair andere aufgrund ihres Wandels zu verurteilen. Wir alle verändern uns und sich dazu zu zwingen für immer und ewig in einem geistigen Platz zu verharren hat nichts mit Rückgrat zu tun – es ist einfach nur Dummheit. Das nennt sich nicht Rückgrat, sondern einfach nur Sturheit und damit kommt niemand weit.
Eines besitzen wir alle: eine Meinung. Ich könnte dir meine Meinung über Frettchen in Weihnachtspullis sagen ohne irgendetwas über dieses Thema zu wissen. Du könntest das auch.
Wenn es um Annahmen und Schlussfolgerungen geht, sind wir alle blitzschnell und verzichten dabei gerne auf die notwendige Recherche im Vorfeld. Wir tun das hinsichtlich anderer Menschen, aber auch in Bezug auf uns selbst. Oft genug bin ich einfach gegen etwas, ohne aber die notwendigen Informationen zu besitzen auf denen ich meine Meinung stützen kann. Es geht also nicht um das Nicht-Mögen, sonder vielmehr um das Nicht-Verstehen. Über kurz oder lang treffe ich also schnelle und oft fehlerhafte Entscheidungen, weil ich mich einfach nicht richtig informiert habe und stattdessen einfach nur eine Meinung habe.
Von jetzt an werde ich eine offene Haltung wahren und nicht gleich alles als unmöglich abstempeln. Denn unmöglich ist selten irgendetwas. Gewissheit existiert nur in unserer Vergangenheit. Wir können uns nur daran erinnern Gewissheit über etwas gehabt zu haben, doch in der Gegenwart ist und bleibt sie eine Illusion. Die Gewissheit zu haben, dass etwas tatsächlich niemals sein wird ist folglich nicht existent und insofern können wir niemals wirklich nie sagen, also lasst uns einfach aufgeschlossen und unvoreingenommen in das neue Jahr starten!